Die Sache mit der Dosierung
Die Dosis macht … In unserem Fall nicht das Gift, sondern die Menge. Es ist eine der meistgestellten Fragen an uns Tiertherapeuten.
„Wie viele Globuli braucht meine Katze denn von dem Mittel?“
Du kennst es aus Deinem Alltag, ob bei Mensch oder Tier, in der schulmedizinischen Medikation ist es üblich, Tabletten regelmäßig in kleineren oder größeren Stückzahlen zu verordnen.
So sind wir es gewohnt, Antibiotika 2xtgl. 2 Tabletten oder die Entwässerungstablette für unsere Katze 2x tgl. ½ Tablette zu geben. Bei vielen Medikamenten ist das Erreichen eines bestimmten Spiegels wichtig, andere müssen immer möglichst zur gleichen Uhrzeit gegeben werden. Kein Wunder also, wenn Du Dich fragst, wie viel Globuli braucht Hund oder Katze denn nun?
Da ist Nichts drin
Hier ist dann der Unterschied zur Homöopathie deutlich erkennbar. Ihre Wirkungsweise ist eine völlig andere. In den Globuli befindet sich nach Verschüttelung und Potenzierung nur noch die Information der Ausgangssubstanz. Die Homöopathie arbeitet mit „Information“ eines Mittels. Kritiker sagen- da ist ja nichts mehr drin. Das kann ja gar nicht wirken.
Um das genauer zu verstehen, denke Dir folgende Ausgangssituation. Ich möchte Dir meine Daten, Name, Straße und Telefonnummer mitteilen und gebe Dir dafür meine Visitenkarte. Jetzt hast Du alle Informationen, die für Dich wichtig sind. Selbst wenn ich Dir jetzt zehn Visitenkarten gebe, erhöht sich nicht die Anzahl der Information. Diese bleibt immer gleich.
Wenn wir also einem Tier zur Therapie ein homöopathisches Mittel geben, möchten wir den Organismus zur Selbstheilung anregen. Wir geben ihm mit dem Mittel einen Impuls oder eben eine Information. Es ist dabei völlig unerheblich, ob diese Information zum selben Zeitpunkt mit einem Globulus oder mit zehn Globuli gegeben wird. Der Körper hat einmal den Impuls bekommen, den er für seine Gesundung braucht.
Wenn Ihr also das nächste Mal ein homöopathisches Mittel von Eurem Tiertherapeuten für Euer Tier bekommt, denkt einfach an die Visitenkarte und ihre Information.
Die Mittelgabe
Wie in vielen Dingen, kann man in der Homöopathie nicht pauschal sagen, so geht das. Oft sage ich eher, wenn mich meine Kunden fragen: „Es kommt darauf an.” Wenn Du viele Homöopathen zur Dosierung befragst, bekommst Du meist ebenso viele unterschiedliche Antworten. Das liegt daran, dass zu diesem Thema nichts in Steingemeißelt ist, sondern immer noch experimentiert wird. Für jeden Therapeuten ist die Individualität des Patienten der Dreh und Angelpunkt seiner Behandlung. Dazu gehören auch Potenz und Dosierung- oft unter Posologie und Dosologie zu finden.
Hahnemanns Ansatz
Für Samuel Hahnemann war es wichtig, mit möglichst aller kleinsten Gaben zu arbeiten, um die Selbstheilungskräfte des Patienten anzuregen, Sein stetiges Bestreben war es seinen Patienten keinen Schaden zuzufügen. Die Medizin seiner Zeit war anders. Mittel, wie Arsen, Quecksilber und andere höchst giftige Substanzen wurden in den Menschen in hohen Dosen verordnet, was oft mit dem Tod endete. Sein Ansporn war es, zu Heilen und nicht zu Töten.
1, 2 oder 5
Denke nochmal an die Visitenkarte. In jedem Globulus steckt die Information zu dem gewählten Arzneimittel. Auch wenn es Kollegen gibt, die daran forschen, ob es einen Unterschied für den Patienten macht, ob er einen Globulus oder 10 Globuli einnimmt, im Kern geht es um die Information des jeweiligen Arzneimittels. Was die Experimente in diesem Bereich betrifft, so bleibt abzuwarten, ob sich nachvollziehbare Ergebnisse zeigen werden. Für die Tierhomöopathie ist das nicht so einfach, es auszuprobieren, wir können unsere Patienten nicht direkt befragen, ob es für sie einen Unterschied mache, ob ich 1, 2 oder 5 Globuli gegeben habe. Hier ist sicherlich noch Forschergeist gefragt und eine gute Beobachtungsgabe von Dir als Tierhalter.
Mythos oder Wahrheit – die Qualität der Globuli sind der Maßstab
Eine Sache zum Schluss, es kursiert unter anderem auch das Gerücht, dass es Hersteller abhängig sei, wie ich dosiere. Einige Hersteller produzieren Globuli in Massenware maschinell und andere stellen in Handarbeit die Mittel her – gibt es da einen Unterschied?
Jein, möchte ich darauf antworten.
Die Ausgangssubstanz
Für manche Mittel ist es wichtig die Handarbeit zu nutzen, weil die Ausgangssubstanz eine Pflanze ist. Hier ist es ein Unterschied, ob die Pflanze zuvor in Alkohol gelöst, als Urtinktur hergestellt wurde. Das HAB (Homöopathisches Arzneibuch) erlaubt diese Form der Herstellung. Nach Hahnemann sollen die Mittel, soweit möglich, als sog. Trituration – Verreibung hergestellt werden. es sind auf bei dieser Herstellungsart mehr Inhaltsstoffe der Pflanze vorhanden als aus der der Urtinktur.
Meine Empfehlung
Ein Thema, viele Meinungen und Interpretationen von Hahnemanns Worten führen oft zu einer großen Verwirrung. Bevor jetzt Du stundenlang im Internet nach der richtigen Lösung suchst, kontaktiere lieber einen Tierheilpraktiker, der klassisch arbeitet. Hier ist das Stichwort, an dem Du Dich orientieren kann, Verordnung nach Einzelmitteln. Und auch keine Verordnung man nehme 3x tgl. 5 Globuli. Denke an die Visitenkarte und die Information und behalte im Hinterkopf, dass die Gabe immer passend zum individuellen Zustand des Patienten gewählt wird und nicht schadet. Und wenn Du Dir sicher bist, dass Mittel ist richtig, wirkt aber nicht so wie gewünscht, dann wechsle den Hersteller.
Meine persönliche Empfehlung:
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